Chichén-Itzá dürfte wohl die am besten erhaltene Ruinenstätte der Maya-Kultur auf Yucatán sein
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Mexiko 2023, nach 22 Jahren sind wir noch einmal nach Mexiko geflogen, wir wiederholen unseren Ausflug nach Chichén Itzá.
Frühmorgens um 6:30 Uhr fahren wir vom Hotel Riu Palace Mexiko in Playacar los.
Kurz nach 8:00 Uhr sind wir in Chichén Itzá. Der Eintrittspreis beträgt 614 MXN, was etwa 28,5 USD entspricht.
Diese Gebühr muss am Eingang zur archäologischen Zone entrichtet werden. Es ist noch ruhig hier ohne Wartezeiten bekommen wir unsere Tickets und kommen in den Park.
Das Wetter ist herrlich, Sonnig, blauer Himmel und am frühen Morgen nicht zu Heiss. Das Highlight des Geländes kommt gleich am Anfang des Rundgangs. Als erstes gehen wir zur großen Pyramide.
El Castillo - Pyramide des Kukulcán
Das dreißig Meter hohe Bauwerk hat als Zugang vier Treppen auf allen Seiten.
Bei unserem ersten Besuch vor 22 Jahren konnten wir noch die 91 Treppenstufen raufklettern, bis zur Spitze der Pyramide.
Der Castillo trägt auf seiner Spitze den Tempel des Kukulcán, der Schlangengottheit der Maya,
deren Namen sich mit dem toltekischen Quetzalcoatl inhaltlich deckt.
Der sechs Meter hohe Tempel auf der Pyramide verfügt über einen von zwei Schlangensäulen getragenen Haupteingang nach Norden.
Von der Spitze hatte man einen herrlichen Blick auf den Kriegertempel und die Halle der 1000 Säulen.
Templo de las Mesas – Tempel des großen Opfertisches
Nördlich neben dem Kriegertempel befindet sich ein in den 1990er Jahren ausgegrabener Tempel,
der in seiner Gestalt einschließlich seines Tempelgebäudes dem Kriegertempel sehr ähnlich aber etwas kleiner ist.
Auch im Inneren dieses Pyramidensockels wurde ein früheres Tempelgebäude mit gut erhaltenen, farbig bemalten Reliefpfeilern gefunden, das nicht zugänglich ist.
Dem Tempel ist keine Kolonnade vorgelagert, sie erstreckt sich in kleineren Dimensionen nördlich an seiner Seite.
Templo de los Guerreros – Der Kriegertempel - Halle der 1000 Säulen
Unmittelbar am Palast der tausend Säulen findet sich der Kriegertempel.
Der Name bezieht sich auf die Säulen der ehemaligen Eingangshalle, auf denen viele Kriegerreliefs zu sehen sind.
Dahinter führen 35 Stufen auf die 12 Meter hohe Pyramide. Das Ende der Treppe wird von zwei Schlangenköpfen gesäumt,
auf denen eine kleine plastische Menschennachbildung zu sehen ist.
Palast der tausend Säulen, Die runden Säulen sind aus einzelnen aufeinander gemörtelten Rundblöcken erstellt worden und beeindrucken eher durch ihre Masse als durch Klasse.
Tempel der Krieger und Nordostkolonnade
Teile der Anlage sind mit einer Mauer umgeben. Die Mauer hat weder die Höhe noch die Durchgängigkeit für eine Verteidigungsfunktion. Vor der Mauer sind Reste von Säulen zu sehen.
Teile der Anlage sind mit einer Mauer umgeben.
Die Mauer hat weder die Höhe noch die Durchgängigkeit für eine Verteidigungsfunktion.
Vor der Mauer sind Reste von Säulen zu sehen, so dass die Vermutung von überdachten Marktständen naheliegt.
Tempel der Jaguare
Der interessanteste Tempel befindet sich im südöstlichen Teil des Ballspielplatzes.
Der Zugang erfolgt durch zwei Schlangenpfeiler. Im Inneren finden sich zwei Kammern mit zahlreichen teils farbigen Reliefs,
die sowohl Kampfszenen als auch Alltagsszenen zeigen. In der Fassade findet man neben gefiederten Schlangen eine Prozession von Jaguaren.
Juego de Pelota - Der große Ballspielplatz
Der Südtempel ist eigentlich ein einziger 25 Meter langer Raum,
der zum Ballspielplatz mit einer Reihe von 6 skulptierten Pfeilern geöffnet ist.
Die Pfeiler zeigen die übliche Thematik von Kriegern in toltekischer Kriegerausrüstung,
die auf der Darstellung eines Vogelmenschen stehen.
Die Spielfläche beträgt alleine 168 × 38 Meter und ist von acht Meter hohen Mauern umgeben.
Neben den gut erhaltenen Zielringen sind hier vor allem die Reliefs zu erwähnen.
Diese sind gleich sechs Mal in gleicher Form und Ausführung zu sehen, wobei die an der Nord-West-Wand am besten erhalten sind.
Hier wird gezeigt, wie sich Sieger- und Verlierermannschaft gegenüberstehen.
Westwand des Ballspielplatzes mit Zielring.
An einem Ende des Großen Ballplatzes befindet sich der Nordtempel, auch bekannt als Tempel des bärtigen Mannes
Venusplattform
Diese kleine Plattform hat an allen vier Seiten eine Treppe,
die jeweils von Schlangenköpfen gesäumt wird. Verziert ist die Plattform mit Mischwesen aus Mensch und Vogel.
Zusätzlich finden sich hier auch Venussymbole, die neben der Namensgebung des Gebäudes auch einen
Hinweis auf eine kalendarische Funktion dieser Plattform aufzeigt.
Wir setzen unsere Besichtigung von Chichén Itzá mit den südlich gelegenen Monumenten fort.
Die Pyramide El Osario ist wie eine kleinere Ausgabe von El Castillo. Im Innern entdeckten die Archäologen ein unterhalb des Geländeniveaus liegendes Grab.
El Osario - Das Hohenpriestergrab
Osario – Hohenpriestergrab, am Rand des zentralen Bereiches von Chichén Itzá steht das sogenannte Grab des hohen Priesters.
Bei dem Osario handelt sich um eine vierseitige Pyramide, die in ihrer Struktur dem Castillo mit gestuften Außenwänden und Treppen auf den vier Seiten,
die unten in Schlangenköpfen enden, entspricht. Die Treppenwangen sind als Schlangenleiber gestaltet.
Die Struktur hat gestufte Außenwände und Treppen auf allen vier Seiten, welche unten mit Schlangenköpfen dekoriert sind.
Casa del Venado – Haus des Hirschen
Ohne deutliche Abgrenzung schließt im Süden die Südgruppe an, die aus zahlreichen Gebäuden besteht.
Neben der Casa Colorada liegt, ebenfalls auf einer hohen Terrasse mit monumentaler Treppe, das ähnlich gestaltete Haus des Hirschen (Casa del Venado).
In Chichén Itzá wird die Sternwarte »Caracol« genannt.
Der Name leitet sich von der Wendeltreppe (auf spanisch Caracol, was Schnecke bedeutet) im Innern des runden Turms ab.
Diese führt in den höchstgelegenen Raum der Struktur, wo die astronomischen Beobachtungen stattfanden.
Die Schlitze in der Mauer entsprechen den Positionen bestimmter Himmelskörper an bestimmten Tagen.
Las Monjas
Das Gebäude Las Monjas liegt auf einer Plattform, die es mit dem Caracol und zahlreichen kleineren Bauten teilt.
Es hat eine große Zahl von baulichen Umgestaltungen erfahren und dürfte damit zu einem der komplexesten in Chichén Itzá gehören.
Hier sind wir auf dem im Osten liegenden Hof. Das Gebäude ruht auf einem unüblich hohen Sockel,
der durch ein einfaches Gesimsband in Fiederform abgeschlossen ist. Das mittlere Gesimsband, das, um Platz für den Pseudo-Schlangenmaul-Eingang zu lassen,
über diesen in eckiger Form hochspringt, weist fünf horizontale Bänder auf: ein Flechtband,
ein Band, das ein anders gestaltetes Flechtband wiedergibt, ein glattes Element,
darüber eine Reihe von ik-Zeichen, die von einem weiteren glatten, schmalen Band zu hängen scheinen.
Der obere Fries hat nur vier Elemente: zwei glatte vorstehende,
die ein vertieftes Feld mit schräg gestellten Sägesteinen einrahmen,
und darüber die üblichen schräg nach vorne ragenden Abschlusssteine,
in die in Abständen ein weiteres Flechtmotiv eingesetzt ist, das an das mixtekische Jahresträgerzeichen erinnert.
Iglesia – Die „Kirche“
Die sogenannte Iglesia („Kirche“) befindet sich in unmittelbarer Nachbarschaft des Gebäudes Las Monjas.
Es handelt sich um einen sehr kleinen Bau mit nur einem Raum und einem einzigen Zugang von Osten.
Die Gestaltung der Fassaden zeigt einen deutlichen Kontrast zwischen den unteren Wandflächen,
die aus wenig bearbeiteten Steinen in unregelmäßigen Reihen bestehen, und dem Steinmosaik darüber.
Auf der Rückseite des Gebäudes finden sich ebenfalls drei Masken,
zwischen denen flache Mäandermotive eingefügt sind, die man identisch auch auf den Schmalseiten antrifft.
Das obere Gesims zieht sich ebenfalls identisch um das ganze Gebäude und besteht aus vier Bändern,
wobei das zweite von unten aus schräg gegeneinander gestellten Sägesteinen besteht.
An den Ecken ragten Schlangenköpfe aus diesem Band, die nur noch teilweise erhalten sind.